Säure-Base-Haushalt

„Der saure Mensch“ Gesundheit erhalten mit stoffwechselgerechter Ernährung

Vor einigen Jahren sorgten Schlagzeilen über Waldsterben und sauren Regen für Aufsehen. Heute ist dieses Thema kaum noch präsent – es gehört quasi zum Alltag. Jeder dritte Baum in Deutschland ist erkrankt und vom Absterben bedroht. Doch die gleichen Schadstoffe, die unsere Wälder gefährden, beeinträchtigen auch unsere Gesundheit. Weniger als 10% aller Deutschen sind nicht von Übersäuerung betroffen. Nur etwa 5 Millionen Menschen sind tatsächlich gesund. Zählst du dazu?

Säure verursacht Beschwerden

Du kennst sicherlich die alltäglichen Wehwehchen und Probleme, mit denen man sich inzwischen abgefunden hat und die man mit allerlei Mitteln zu bekämpfen versucht: Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit, häufiges Sodbrennen, Verspannungen, allergische Reaktionen, tränende Augen und eine laufende Nase bei Parfüms, Zigarettenrauch oder Autoabgasen. Dazu gesellen sich Magenbeschwerden, Verdauungsprobleme, Hautausschlag und ernsthaftere Erkrankungen wie Geschwüre, Diabetes oder Asthma. Warum werden Menschen trotz vermeintlich besserer medizinischer Versorgung immer anfälliger für Krankheiten?

Säuren und Basen – was ist das überhaupt?

Säuren sind chemische Verbindungen, die Wasserstoff enthalten und in hoher Konzentration ätzend sind. Sie reagieren rasch chemisch mit Metallen oder Basen und bilden neutrale Salze, sogenannte Schlacken. Bekannte Säuren sind Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure.

Basen sind die Gegenspieler der Säuren. Sie bilden neutrale Salze, wenn sie mit Säuren reagieren und werden in Wasser als Laugen bezeichnet. Sie sind basisch oder alkalisch. Die wichtigsten Laugen sind Kalilauge und Natronlauge. Der pH-Wert ist ein Messwert, ob eine chemische Verbindung sauer oder basisch ist. Die Skala reicht von 0 (stark sauer) bis 14 (stark basisch), mit 7 in der Mitte als neutraler Punkt. Reines Wasser ist pH-neutral. Die Skala ist logarithmisch, was bedeutet, dass jeder Punkt eine Verzehnfachung des Säuregrades darstellt. Eine Zitrone mit einem pH-Wert von 2,5 ist beispielsweise zehnmal saurer als eine Kiwi mit einem pH-Wert von 3,5.

Bäume versuchen, den durch Übersäuerung verursachten Schaden auszugleichen, indem sie basische Mineralien aus dem Boden aufnehmen oder die Säuren in den Boden leiten, wo Basen zur Neutralisierung beitragen sollten. Doch aufgrund bereits durch sauren Regen übersäuerter Böden gelingt dies oft nicht mehr, und die Bäume versauern, da sie mit der Zeit keine basischen Stoffe mehr aufnehmen können. Das Absterben erfolgt langsam. Wenn im Boden nicht mehr genügend Mineralien vorhanden sind, greift der Baum auf seine eigenen Reserven an basischen Mineralien zurück, wie Kalzium, Kalium oder Magnesium, und schneidet diese von der Nährstoffzufuhr ab. So kann er seine neuen, jungen Triebe versorgen und vor der Säure schützen. Die alten Blätter und Nadeln, nun sauer und nährstoffarm, fallen zu Boden, bieten jedoch kaum noch eine Grundlage für gesunden Nährboden.

Das gilt auch für den Menschen. Unser Körper muss lebenswichtige Organe wie Herz, Gehirn und Lunge vor Übersäuerung schützen. Dazu greift er auf seine Reserven an basischen Mineralien zurück, wenn er sie nicht aus der Nahrung erhält. Er entzieht u.a. Knochen und Zähnen, Muskeln und Sehnen die benötigten Mineralien und Nährstoffe. Die Folgen für unsere Gesundheit sind nicht sofort erkennbar, treten oft erst im Alter auf: Osteoporose (Knochenschwund), Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Arthrose, Wirbelsäulenverformungen (Bandscheibenvorfall) und Haarausfall. Das klassische Bild eines gebeugten, zahnlosen alten Mannes ist bekannt. Sicherlich sind dies auch altersbedingte Veränderungen, aber die Übersäuerung trägt wesentlich dazu bei.

Wie sauer darf der Mensch sein?

Grundsätzlich sollte der Mensch überhaupt nicht sauer sein, abgesehen vom Magen und dem sauren Schutzmantel der Haut. Wir sind größtenteils basisch. Säure hat eine Schutzfunktion gegen Krankheitserreger, beispielsweise im Magen. Das Blut hat einen basischen pH-Wert von 7,35 bis 7,45. Wenn der pH-Wert unter oder über diese Werte sinkt oder steigt, führt dies zum Tod des menschlichen Organismus. Muskeln und Organzellen sind leicht sauer mit einem pH-Wert um 6,9, da durch die Sauerstoffverbrennung in den Zellen ständig Kohlensäure entsteht. Eine regelmäßige Entsäuerung ist daher wichtig, um die Gesundheit zu erhalten. Sinkt der pH-Wert beispielsweise im Herzen unter 6,2, kommt es zu einem Herzinfarkt. Die Bauchspeicheldrüse und der Darm sind hingegen deutlich basisch mit einem pH-Wert von 8,0. Dies ist wichtig, um die Magensäure zu neutralisieren, die pH-Werte zwischen 1,2 und 3,0 aufweist.

Säure-Basen-Gleichgewicht – Ernährung

Säure-Basen-Lebensmittel aus den so genannten „Säure-Basen-Listen“ sind leider nur bedingt nutzbar. Der individuelle Stoffwechsel bestimmt das physiologische Säure-Basen-Gleichgewicht. Nur was effektiv verstoffwechselt werden kann, reguliert die Basen respektive die Säuren im Organismus. Die wichtigste Voraussetzung ist die passende und stoffwechselgerechte Ernährungsweise und eine entsprechen positive emotionale Lebenseinstellung. Ein individuelles physisches Säure-Basen-Gleichgewicht bedeutet für den menschlichen Organismus, entsprechend sauer zu sein, damit die biochemischen Abläufe funktionieren können. In einem anderen Organismus muss für einen intakten Prozess das gleiche Milieu basischer sein. Diese Säure-Basen-Regulation kann ein gesunder Organismus auf Dauer nur dann regulieren, wenn der Körper biologische und biodynamische, also lebendige Lebensmittel zu Verfügung hat. Die biologische Ernährungsweise ist die Grundvoraussetzung aller Stoffwechselprozesse. Tatsache ist, dass die moderne und „normale“ Ernährungsweise weit entfernt von Lebendigkeit ist und jeden Organismus in seinen Stoffwechselprozessen empfindlich stört. Geschieht dies langfristig, verschiebt sich das physiologische Gleichgewicht und somit werden die empfindlichen biochemischen Prozesse zunächst erst gestört und später im schlimmsten Fall sogar unmöglich durchzuführen. Um das Gewissen zu beruhigen, werden dann viel zu viele Basen-Salze oder Basen-Mittel eingenommen. Solange der Stoffwechsel durch die Fehler zuvor stagniert, kann auch das Basen-Mittel den Stoffwechsel und unsere Gesundheit weiter massiv stören.

Die Grundlagen für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt sind eine stoffwechselgerechte Ernährung, innere positive Lebenshaltung, Wasser, Bewegung, ausreichend Schlaf, sowie die ausreichende Aufnahme von Mikronährstoffen durch reifes Gemüse, Obst und Beeren oder in Form von Gemüse-Obst-Beerenkonzentraten.